Bio
Ich wurde 1989 in Moskau geboren. Zunächst absolvierte ich drei Jahre Studium zur Grundschullehrerin, doch am Ende meines Studiums erkannte ich, dass mir dieser Beruf nicht die Entwicklungsmöglichkeiten bieten würde, die ich suchte. Gegen jeden Rat entschied ich mich, Kunst zu studieren.
Zwei Jahre lang besuchte ich Kurse an einer kleinen Schule für Design und Komposition, um mich auf die Aufnahmeprüfung an der Russischen Akademie für Malerei, Bildhauerei und Architektur von Ilja Glasunow vorzubereiten – eine der angesehensten Kunsthochschulen Moskaus. 2010 wurde ich in die Fachrichtung Gemälderestaurierung aufgenommen, und 2011 erhielt ich ein Stipendium der Akademie für den verbleibenden Studienzeitraum.
Ich schloss mein Studium 2017 mit einer der besten Abschlussarbeiten meines Jahrgangs ab und arbeitete in den darauffolgenden Jahren als Ikonenrestauratorin in Moskau.
Im Gegensatz zur musealen Restaurierung muss die Restaurierung von antiken Ikonen unsichtbar bleiben. Ein Kunstwerk soll so wirken, als sei es vollständig erhalten und auf natürliche Weise würdevoll gealtert – ohne sichtbare Schäden. Dafür braucht es fundiertes Wissen und praktisches Können in historischen, insbesondere mittelalterlichen Mal- und Handwerkstechniken sowie die Fähigkeit, künstliche Alterungsprozesse zu erzeugen. Man musste wissen, wie Grundierungen, Leime, Farben und Lacke damals hergestellt und aufgetragen wurden – und wie sich diese mit heutigen Materialien und unter heutigen Bedingungen rekonstruieren und anwenden lassen. Durch diese Erfahrung habe ich meine Liebe zu natürlichen Materialien wie Eitempera, Ölfarbe und Aquarell sowie zu den Maltechniken und Arbeitsweisen der alten Meister entdeckt.
Im Jahr 2020 zog ich in die Schweiz, wo ich meinen künstlerischen Weg fortsetzte – diesmal in der Rolle der Künstlerin. Ich begann mit einem kleinen Skizzenbuch und fertigte grafische Studien in den Wäldern von Allschwil (Kanton Basel-Landschaft) an. 2022 zogen mein Mann und ich in die malerische Stadt Thun im Kanton Bern, um der Natur näher zu sein. 2023 begann ich, meine Werke öffentlich auszustellen, und wurde gleich im ersten Jahr als Teilnehmerin an der renommierten Cantonale Berne Jura Exhibition 2023 ausgewählt.
Als Künstlerin sehe ich meine Aufgabe darin, eine neue Bildsprache zu entwickeln, neue Ausdrucksformen zu finden und interessante kompositorische Lösungen zu erforschen. Ich bin überzeugt, dass es auch heute noch neue Ideen in der Kunst geben kann – und dass die Vertrautheit mit den bildnerischen Mitteln, die bereits vor einem geschaffen wurden, die Chance auf echte Neuerfindung erhöht. Beherrscht eine Künstlerin die traditionellen Maltechniken, so entsteht ein solides Fundament, auf dem sich das bereits Geschaffene neu denken lässt – und von dem aus sich neue künstlerische Wege beschreiten lassen, ohne sich in der Neuerfindung des Bekannten zu verlieren.
Ich arbeite täglich – auch an Wochenenden – in meinem Atelier in Thun, Schweiz. Meine Liebe zur Systematisierung und Struktur ermöglicht es mir, effizient und zügig zu arbeiten. Auf meinen Studienreisen nach Deutschland, Frankreich, Italien und in die Niederlande sammelte ich Inspiration, Notizen und Skizzen für Hunderte von Werken, die nun voller Vorfreude darauf warten, in vollendete Kunstwerke verwandelt zu werden.
Restaurierungsbeispiele
Unten sind Beispiele meiner Restaurierungsarbeit. Im Gegensatz zur musealen Restaurierung muss die Restaurierung von antiken Ikonen unsichtbar bleiben. Ein Kunstwerk soll so wirken, als sei es vollständig erhalten und auf natürliche Weise würdevoll gealtert – ohne sichtbare Schäden.









